EINE KLASSE FÜR SICH
 Tradition die man schmecken kann


Marc Hendrick Weyand 
unsere 8. Generation 

an unserer kleinen 95l Anlage.

Seit über 200 Jahren und sieben Generationen reicht die Ahnengalerie der Brenner und Destillateure aus dem Hause Weyand bis hin zum Gründer Joh. Ludwig Weyand. Die Kunst des Brennens und Destillierens wurde stets vom Vater zum Sohne weitergegeben. Unser Original Westerwälder Kümmel, der Wacholder, sowie der preisgekrönte Edle Kräuterbitter fanden damals ihren Ursprung. Nur Kräuter und Gewürze in naturreiner Form werden in der uralten Kupferbrennanlage wie schon vor über 200 Jahren, mit viel Sorgfalt und Geduld abdestilliert.

Familie Weyand seit mehr als 400 Jahren im Westerwald.
Die Familienbrennerei ist in der 8. Generation und wurde stets vom Vater zum Sohne weitergegeben.

Die Geschichte der Familie Weyand reicht mehr als 400 Jahre zurück, als hier in Unnau lediglich 12 Familien den dreißigjährigen Krieg überlebten. Wir waren eine davon.

 Der Gründer der heutigen Brennerei Weyand war, im Jahre 1806,

Johann Ludwig Weyand. Er war der erste der Familie, der aus Korn Schnaps brannte. Da ihm damals schon die wohltuende Wirkung von Kräutern bekannt war, destillierte er eine Mischung mit Kümmelsamen, Zimt und Nelken, deren Qualität und Bekömmlichkeit auch in der damaligen Zeit schon ihre Anerkennung in vielen Dorfschänken und auf den Marktplätzen der Umgebung fand. Dort tauschte und verkaufte er unsere Schnäpse.
Einige unserer Stammkunden der Gastronomie, werden bereits seit mehr als hundertsechzig  Jahren von uns mit Korn und Kümmel beliefert. 

Daniel Ludwig Weyand, der Nachfolger von Johann Ludwig Weyand, übernahm die Brennerei und verstarb im Alter von 91 Jahren, kurz vor dem ersten Weltkrieg. Er führte die Brennerei fort und fügte weitere Rezepte der Mazeration hinzu. 

Die schwierigen Zeiten dieser beiden Weltkriege überlebten Karl Friedrich Wilhelm Weyand und Emil Weyand, die bereits mit einer Aromadestillation in Dampfform, eine der wohl aufwendigsten Destillationsverfahren, arbeiteten. Auch heute werden unsere Spirituosen noch auf diese Weise hergestellt. Hierbei wird nicht nur in einer Brennblase eine Gewürzmischung aufgekocht, die man dann anschließend lediglich durch Vor-, Mittel- und Nachlauf trennt, sondern man kann genau dosieren, wie lange ein in Dampfzustand versetzter Alkohol mittels Temperatur und Druck die feinen Kräuter und Gewürze auslaugen und welches Aroma das Destillat aus einem Aromafilter erhalten soll. 

Wilhelm Emil Weyand erbaute 1912 aus Backsteinen das heutige Stammhaus und baute die alte Brennerei des Vaters im neuen Gebäude wieder auf. Im Wohnhaus befindet sich eine 12 m hohe Rektifizierkolonne zur Herstellung von Alkohol, die es ermöglicht, bis weit über 95 %iges Destillat zu erhalten. Diese geht vom Erdgeschoß durchs ganze Haus bis zum Dachboden. Er nutzte die in den 1920er Jahren stärker aufkommende Nachgefragte nach Likören, die er nun vermehrt produzierte und vertrieb. Wie beispielsweise den Glühwürmchen, einen Zitronenlikör oder einen Türkischen Mokkalikör.

Karl Hermann Weyand nutzte die Gunst des Aufbaus und die Zeit des Tourismus nach dem Krieg. Viele unsere Spirituosenkunden kommen aus dieser Zeit. Sie wurden aus dem Kohle Bau des Ruhrgebietes in den Westerwald zur Kur geschickt. Diese Kurgäste lernten schnell die hohe Qualität der Spirituosen aus dem Hause Weyand zu schätzen und viele kommen heute noch regelmäßig 1-2 mal im Jahr in den Westerwald, um einige Krüge Westerwälder Kümmel und Westerwälder Korn bei uns zu erwerben.

Karl-Heinz Weyand, legte seine Prüfung zum Brenner und Destillateur in Dortmund ab. Er verkürzte seine Ausbildung im 18. Lebensjahr, um die elterliche Brennerei mit der damaligen Landwirtschaft fort zu führen, da sein Vater Karl Hermann Weyand mit 47 Jahren einen Hirnschlag erlitt. Er erweiterte mit seinem Wissen das schon damalige beachtliche Sortiment um mehrere Spirituosen. Zudem vergrößerte  er das Angebot unseres Hauses mit Wein - und seit Ende der 60er Jahre - noch zusätzlich mit Cola, Wasser, Limo und Fassbier. Doch der steile Aufwind des Getränkehandels Anfang der 1980er Jahre würde Jahre später stark ins stocken kommen. 2002 mit der Einführung des Euros und das spätere Rauchverbot in der Gastronomie lies ein Massensterben der Gastronomie starten. 

Jochen Weyand absolvierte zunächst eine kaufmännische Lehre und lernte dann ebenfalls, wie alle seine Vorfahren, den Beruf des Destillateurs vom Vater. Ab 1997 führte Jochen Weyand zunächst ein Spirituosenfachgeschäft in Kirburg, später in Bad Marienberg, in welchem er sich auf seltene Spirituosen und Extraanfertigungen spezialisierte. Als sein Vater Karl-Heinz Weyand nach einer verschleppten Grippe eine Herzmuskelerkrankung zuzog, entschloss er sich das Familienunternehmen trotz der starken Veränderungen im Getränkehandel zu übernehmen. Doch die fehlenden Investitionen und Kapazitäten in der Gartenstrasse in Unnau waren nicht für einen Getränkehandel dieser Zeit geeignet. So blieb dann im Januar 2013 für Jochen Weyand nur noch der Weg in die Insolvenz, um den kranken Geschäftszweig ab zu schneiden und die Brennerei dann weiter fort zu führen.

Nadja Weyand arbeitete als Versicherungskauffrau. Da man aber dennoch auch in dieser Situation umstrukturieren und investieren musste, übernahm Nadja Weyand 2015 die Familienbrennerei. Unter Ihrer Leitung besinnte man sich auf die Wurzeln der familiären Brennereigeschichte und so erarbeitete man gemeinsam an den von allen Vorfahren zusammengetragenen Rezepten, von Destillaten, Mazeraten, Bränden und Likören unser heutiges Sortiment. Das Ehepaar entschlossen sich auf einen bewussten Verzicht von Massenproduktion, um die Qualität, die ja nun schon über 200 Jahre bestand hatte, in den Vordergrund zu stellten. Besonders stolz ist man auf die selbst zusammengestellte und extra angefertigte Brennanlage im Jahr 2023. 

Marc Weyand startete 2017 seine Ausbildung zum Destillateur, um die Fußstapfen auch seines Vaters zu treten. Mit dem erfolgreichen Abschluss zum Destillateur kümmert sich Marc Weyand um die Produktentwicklung, die Brennerei und die Herstellung neuer Spirituosen.